Das Psychodrama wurde von Jacob L. Moreno entwickelt und stellt den Menschen mit seinen Gefühlen und Handlungen in den Vordergrund. Mit Hilfe von Symbolen, Szenen oder Imaginationen werden unbewusste seelische Vorgänge sichtbar und verstehbar gemacht. Die Klienten lernen, sich selbst, auch körperlich neu zu erleben und einen achtsamen Umgang mit sich selbst und mit ihren Gefühlen zu entwickeln.
Das eigene Handeln verstehen
Unsere Geschichte, unser Leben sind geprägt von Begegnungen mit anderen Menschen, deshalb zeigen sich Störungen meist im Umgang mit anderen. Unser Handeln wird weniger rational als von Gefühlen, Wünschen und eigenen Bedürfnissen gesteuert. Diese werden oft ignoriert oder als Schwäche betrachtet, dennoch sind sie im Körper repräsentiert drängen immer wieder ins Erleben. Morenos Psychodrama lässt die Patienten im Handeln sich selbst, auch körperlich, erleben und einen ungetrübten Zugang finden zu eigenen Gefühlen, wünschen und Bedürfnissen und zur eigenen Person.
Die Arbeit mit Symbolen, das szenische Erleben oder die Imagination erlaubt, unbewusste seelische Vorgänge sichtbar zu machen. Man kann so im unmittelbaren Erleben und Handeln seine Gefühle wahrnehmen, verstehen und schließlich verändern.
Neue Wege und Lösungen ausprobieren und testen
Probleme werden nicht "besprochen". Stattdessen werden (spielerisch) in der Imagination, im Handeln und Erleben neue Wege und Lösungen versuchsweise ausprobiert. Auf diese Weise kann zunächst ohne Konsequenzen "erlebt" werden, welche Auswirkungen dies auf die eigene Person in der Haltung, Körpergefühl, Emotionen hat und wie die jeweilig beteiligten relevanten anderen Personen reagieren. Selbst exotische oder unrealistische Wunschlösungen können erlebt werden. Aus diesem Erfahrungsspektrum ergibt sich dann die optimale Reaktion in der Realität.